Für den bewussten Verbraucher ist die Kluft zwischen dem, was eine Marke sagt, und dem, was sie tut, schon seit Langem eine Quelle des Konflikts. Für viele liegt das an fehlender Transparenz. Wie kann man ohne transparente Lieferkette glauben, was die Marke behauptet?
Gesteigert wird die Verunsicherung durch eine Branche, die sich schon mit der Definition von fairem Handel, ethischer Produktion und Transparenz – und den vielen Nuancen– schwertut. Sie durchdringen jeden Aspekt des Geschäfts. Welchen Teil soll man also transparent machen? Was kommuniziert man? Und wie belegt man es?
Transparenz ist sicherlich der zentrale Aspekt der meisten akzeptierten Übereinkünfte zu nachhaltigen Praktiken. Dahinter steht das Konzept der Rückverfolgbarkeit. Doch bis vor Kurzem gab es keine konkrete Möglichkeit, um zu belegen, dass die Informationen, die man transparent macht, auch tatsächlich stimmen.
So kann eine Marke veröffentlichen, dass sie Baumwolle aus den USA bezieht – bekannt für ihre lange Tradition bei Innovation und Qualität – doch wie kann man sich, sobald diese Baumwolle die USA verlässt und ihre Reise durch die fragmentierte und globale Lieferkette der Modeindustrie beginnt, sicher sein, dass genau diese Baumwolle zu Ihrem Kleidungsstück verarbeitet wurde?
Dazu kommt die wachsende Sensibilisierung für die Zwangs- und Kinderarbeit sowie illegale Beschäftigung, die in gewissen beliebten Baumwollanbaugebieten – von denen viele zu den weltweit größten Anbaugebieten gehören – häufig vorkommt. Gerade im Jahr 2020 ist der Gedanke an Baumwolle, die so angebaut wird, besonders bedauerlich. Noch bedauerlicher ist die Vorstellung, dass ein großer Teil dieser Baumwolle eines Tages zu einem Kleidungsstück verarbeitet wird, dass wir tragen.
Die Allgegenwärtigkeit von Baumwolle, die so angebaut wird, die Homogenität von Baumwolle für das bloße Auge und die Kreuzkontamination in den Produktionsanlagen, die für Marken und Zulieferer aus der ganzen Welt arbeiten, machen Materialverfälschungen und -ersetzungen unglaublich einfach. Unterschiede bei Baumwollqualität und Preis sind der finanzielle Anreiz. Und die Schwierigkeit der Schuldzuweisung tut ihr Übriges.
Stichwort: Zunahme der Rückverfolgbarkeit. Einen Rohstoff oder ein Erzeugnis durch die Lieferkette bis zum Ursprungsort zurückverfolgen zu können, ist entscheidend beim Nachweis, dass die Baumwolle in einem bestimmten Kleidungsstück ethisch, sozial und umweltverträglich angebaut wurde. Für den bewussten Verbraucher ist eine derartig vollständige Rückverfolgbarkeit, die Transparenz und Markenansprüche untermauert, die sichere Wahl – und jetzt in vollem Umfang möglich.
Durch unsere Partnerschaft mit COTTON USA sind wir in der Lage, die weltweit erste vollständig rückverfolgbare und sichere Baumwolle anzubieten. Bei Oritain™ werden Produkte und Rohstoffe mit einer innovativen Kombination aus Forensik und Statistik analysiert und ihre Ursprünge verifiziert.
Wir arbeiten seit ein paar Jahren mit COTTON USA zusammen, um authentische US-Baumwolle zu analysieren und zu verstehen, was sie ausmacht, um ihren eigenen „Ursprungsfingerabdruck“ zu generieren. Dadurch können wir jedes beliebige, irgendwo in der Welt hergestellte Kleidungsstück an einem beliebigen Punkt der Lieferkette testen und herausfinden, ob die Baumwolle, aus der es besteht, aus den USA stammt oder nicht.
Auch wenn es nur wenige Anbaugebiete gibt, in denen tatsächlich Zwangsarbeit oder illegale Beschäftigung praktiziert wird, birgt die mangelnde Fähigkeit, den Produktursprung zu belegen, enorme Risiken für Marken.
Eine sichere, vertrauenswürdige und hochwertige Baumwollbezugsquelle mit unwiderlegbarem Ursprung zu haben, ermöglicht Marken zum allerersten Mal überhaupt Zugang zu vollständig transparenter und rückverfolgbarer Baumwolle. Und zu Baumwolle, die Verbraucher guten Gewissens kaufen können, weil sie damit faire, verantwortungsbewusste Praktiken unterstützen.
Für den bewussten Verbraucher in uns allen stellt dies einen großen Schritt zum Schließen der Kluft zwischen Sagen und Tun, zwischen Taten und Worten und, was am wichtigsten ist, zwischen Versprechungen und Veränderungen dar.
