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USA wollen Baumwollexporte nach Bangladesch steigern

Europa

Die Vereinigten Staaten wollen ihre Baumwoll-Exporte nach Bangladesch um mindestens 10% jährlich steigern, um den wachsenden Bedarf des Landes für eine zuverlässige Versorgung mit hochwertiger Baumwolle decken zu können.  

Dies erklärten Vertreter einer hochrangigen Delegation der US Baumwollindustrie, anlässlich des von COTTON USA veranstalteten „Bangladesh Cotton Day“ in Dhaka, Anfang November. Der COTTON USA Einladung waren 240 Entscheidungsträger von 73 führenden Unternehmen aus Spinnerei, Weberei, der Garmentherstellung und lokalen Textilverbänden gefolgt. Umfassend Informiert wurde über Entwicklungen im globalen Baumwollmarkt, Marketing & Research, die Verfügbarkeit, Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit  von USA Baumwolle sowie die besonderen Serviceleistungen der US Baumwollindustrie. Joel Reifman, U.S. Embassy Deputy Chief of Mission in Bangladesch betonte CCI’s besonderes Engagement den Einsatz von USA Baumwolle in Bangladesch zu fördern.  

Im letzten Jahr wurde die Einfuhr von USA Baumwolle nach Bangladesch erstmals von 5 auf 10% gesteigert, erläuterte Bruce Atherley, Executive Director des Cotton Council International/COTTON USA, der globalen Exportförderungsorganisation des National Cotton Council of America (NCC). „Die neusten Zahlen zeigen, dass letztes Jahr rund 600.000 Ballen Baumwolle aus den USA nach Bangladesch geliefert wurden“, fügte Atherley in seinem Interview mit der lokalen Presse hinzu.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die amerikanischen Baumwollexporte nach Bangladesch jährlich um mindestens 10% zu steigern. Damit wären wir in der Lage, bis 2024 über 1 Million US Baumwoll-Ballen in dieses Land zu exportieren.”

Bangladesch ist momentan der größte Baumwollimporteur der Welt. Prognosen zufolge werde das Land in 2017-18 rund 7,1 Millionen Ballen einführen und so seine Position als führende Baumwoll-Importnation weiter festigen.

Bangladesch ist für seine Baumwollversorgung stark von Indien abhängig, da ca. 60% der gesamten Baumwolleinfuhren vom „Riesen“ nebenan geliefert werden. Kürzere Vorlaufzeiten werden oft als Hauptgrund für diese übermäßige Abhängigkeit von indischer Baumwolle angeführt.

„US-Amerikanische Baumwolle kann Bangladeschs Spinnereien eine zuverlässigere, hochwertige Alternative bieten“, so Atherley. „USA Baumwolle ist praktisch frei von Verunreinigungen, einer der großen Vorteile der US-Baumwolle im Vergleich zu anderen Herkunftsländern ”, erläuterte Atherley weiter.

„Die bereits hohe Faserqualität in den USA wird kontinuierlich weiter optimiert, durch neues Saatgut und neue Produktionsverfahren”, sagte David Camp, Vice President von Staplcotn, der ältesten und einer der größten Baumwollvermarktungskooperativen in den Vereinigten Staaten.  

Äußerst bemerkenswert an der Textil- und Bekleidungsindustrie in Bangladesch sei der hohe Vertikalisierungsgrad der Branche bemerkte Richard Clarke von Cargill Cotton, einem der größten US-Baumwollunternehmen mit globaler Präsenz, und fügte hinzu: „Eine so vollstufige Industrie muss eine verlässliche Rohstoffquelle haben und die USA gehören zu den wenigen Ländern, die das gewährleisten können“.

In den meisten der führenden bekleidungsproduzierenden Länder in Asien hat USA Baumwolle einen Marktanteil zwischen 15% und 40%, während er in Bangladesch nur bei rund 10% liegt.  

„Selbst Indien, die Hauptbezugsquelle für Baumwolle in Bangladesch, importiert den Großteil ihrer Baumwolle aus den USA”, betonte William R. Bettendorf, COTTON USA Regional Director Supply Chain Marketing. „Zu den größten Herausforderungen für uns zählt die geographische Entfernung. Aber das ist kein unlösbares Problem. Es gibt bereits Exporteure aus den USA, die Beziehungen zu Firmen in Bangladesch aufgebaut haben, um die regelmäßige Belieferung mit amerikanischer Baumwolle zu gewährleisten.“ Wichtig seien Planung, Supply-Chain Integration und bessere Kommunikation. 

Infrastruktur-Beschränkungen in Bangladesch sehen die US Experten als weiteres großes Hindernis für den Ausbau des Baumwollhandels mit Bangladesch. „Vor allem die Engpässe im Hafen von Chittagong stellen uns vor große Herausforderungen, ließen sich aber beseitigen“, ergänzte David Camp.  

Die US-Baumwolldelegation sieht eine Vereinfachung und Beschleunigung des gesamten Einfuhrprozesses als Schlüssel zu mehr Baumwollhandel zwischen den beiden Ländern.

Für mehr Details, kontaktieren Sie: Ines Cont, i.cont@lottmann-pr.de oder Julia Rothausen, j.rothausen@lottmann-pr.de