Ein vom Cotton Council International (CCI) gesponserter USA-Besuch einer Delegation des bangladeschischen Landwirtschaftsministeriums vom 30. Oktober bis 5. November 2022, maßgeblich unterstützt vom Dhaka-Büro des Foreign Agricultural Service (FAS) des U.S. Department of Agriculture’s (USDA), hat die Regierung von Bangladesch davon überzeugt, die fast fünf Jahrzehnte in Kraft befindlichen Begasungsauflagen für US-Baumwollimporte zu lockern.
Mit dieser Neuregelung fällt für U.S. Cotton eine wesentliche Exportbarriere in Bangladesch weg. Ebenso können Spinnereien in Bangladesch nun Zeit und Geld einsparen, wenn sie für ihre Importanforderungen Baumwolle aus den USA heranziehen. Spinnereien in Bangladesch mussten bisher jährlich über eine Million USD für unnötige Begasungen ausgeben, die für aus den USA importierte Baumwolle zwingend waren.
US-Exporteure werden weiterhin vom APHIS erstellte Pflanzengesundheitszeugnisse nutzen. Gemäß der neuen Regelung werden die Zeugnisse jedoch zusätzlich angeben, dass US-Ballen-Baumwolle keine lebendigen Baumwollkapselkäfer enthalten. Der APHIS wird überarbeitete Anweisungen an Exporteure ausgeben.
Die Entscheidung der bangladeschischen Landwirtschafts- und Handelsministerien, die Begasungsauflagen für US-Baumwolle aufzuheben, folgte auf eine US-Baumwollreise einer sechsköpfigen Delegation des bangladeschischen Landwirtschaftsministerium, die vom CCI gesponsert wurde. Dank der Koordination des National Cotton Council (NCC) hielt die Delegation des bangladeschischen Landwirtschaftsmuseums U.S. Cotton-Treffen in den US-Bundesstaaten Tennessee, Mississippi und Texas ab. Sie beriet sich mit Vertretern der US-Baumwollbranche und besuchte Baumwollfelder, Egreniermaschinen und Lagerhäuser sowie das USDA Agricultural Ginning Research Laboratory in Stoneville, Mississippi.
Die Delegation erfuhr, warum US-Baumwollballen keine lebendigen Baumwollkapselkäfer enthalten, u. a. anhand eines Überblicks über des erfolgreichen Programms der US-Baumwollbranche zur Ausrottung von Baumwollkapselkäfer und seiner modernen Baumwollernte- und standardisierten Egrenierungstechniken. Weitere Gesprächsthemen waren u. a. die Pflanzengesundheitsinspektion und der Zertifizierungsprozess mit APHIS im Rahmen von Zoom-Anrufen in der NCC-Zentrale in Cordova, Tennessee, und während eines Meeting mit dem Texas Boll Weevil Eradication Program in Harlingen, Texas.
In Mississippi traf sich die Delegation des bangladeschischen Landwirtschaftsministeriums mit Staplcotn, einer US-Kooperative und dem führenden US-Baumwollexporteur nach Bangladesch, und besichtigte eine Egrenierungsmaschine und ein Lagerhaus. Der US-Baumwollanbauer Sledge Taylor zeigte der Gruppe die Baumwollfarm seiner Familie sowie den Egrenierungsbetrieb und gab einen Überblick über die nachhaltigen Praktiken bei der Baumwollproduktion, die Anbauer von US-Baumwolle einhalten.
Bangladesch ist aktuell zweitgrößter Importeur von Baumwolle weltweit (Quelle: globale Marktanalyse des USDA FAS, Mai 2023). Bangladesch erzeugt auch selbst Baumwolle, diese macht jedoch 1 % oder weniger des Gesamtbedarf des Landes aus.
Bangladesch war für US-Baumwolle im Jahr 2022 ein Top-Ten-Markt, bei Exporten im Wert von 477,07 Mio. USD (https://www.fas.usda.gov/regions/bangladesh).